Die Dorfkirche St. Petri.
Die Dorfkirche St. Petri.

Die Dorfkirche St. Petri.


Der Altar der Dübener Dorfkirche (links) und das Epitaph des Gutsbesitzers Johann Werner Honig.
Der Altar der Dübener Dorfkirche (links) und das Epitaph des Gutsbesitzers Johann Werner Honig.

Der Altar der Dübener Dorfkirche (links) und das Epitaph des Gutsbesitzers Johann Werner Honig.

Wohngebäude des Vorwerks Steinmühle.
Wohngebäude des Vorwerks Steinmühle.

Wohngebäude des Vorwerks Steinmühle.


Im „Eichendorf“ Düben war die Regionalgruppe Zerbst des VAL am 8. Juni 2024 zu Gast. So lässt sich der Name des Dorfes aus dem Slawischen wohl am ehesten übersetzen. Eichen finden sich bis heute auf dem Dorfplatz in der Mitte des Ortes.
Die Tour durch das Dorf startete in der ehemaligen Schule. Im Obergeschoss des 1889 errichteten Backsteinbaus ist eine Heimatstube eingerichtet, in der viele Fotos, Alltagsgegenstände und landwirtschaftliche Gerätschaften von der Geschichte des Dorfes erzählen. Durch die Ausstellung führte die ehemalige Bürgermeisterin Agnes Keil, die als alteingesessene Dübenerin vieles zum Dorf und seinen Bewohnern zu berichten wusste.
Weiter ging es in der mittelalterlichen Feldsteinkirche. Ab hier übernahm Kai Eichelbaum die Führung, der u.a. in der Kirchengemeinde und im Heimatverein aktiv ist und ebenfalls viele Anekdoten aus der Dorfgeschichte mitgebracht hatte. Die altehrwürdige Kirche wurde nach dem 30-jährigen Krieg umgebaut und 1667 neu ausgestattet. Bemerkenswert ist dabei der Altar mit den geschnitzten Figuren und dem farbenprächtigen Regenbogen. Ein 1835 mit Spenden aus dem ganzen Herzogtum errichteter Kirchturm wurde 1903 durch einen Blitzschlag zerstört. Der heutige Kirchturm wurde noch im Jahr des Unglücks neu errichtet.
Die nächste Station führte auf den Dübener Dorfplatz. Der hufeisenförmige Platz bildet bis heute den Mittelpunkt des Dorfes und wird durch den Olbitzbach durchschnitten. Bei einem Großbrand im Jahr 1732 gingen die nördlich des Baches gelegenen Höfe verloren. Der Wiederaufbau folgte kurze Zeit später. Die meisten heutigen Häuser entstanden in mehreren Bauphasen in den 1880er Jahren,

um 1905 und um 1925. Viele alte Bauernhäuser wurden damals abgerissen und durch neue, großzügigere Gehöfte ersetzt.
Über die Zeit waren auch mehrere Güter des Dorfes in den Besitz adliger Familien gekommen, die teilweise in Düben wohnten. So haben sich in der Kirche auch zwei Epitaphien dieser Familien erhalten. Ein besonderes Prachtstück ist dabei das Epitaph des Gutsbesitzers Johann Werner Honig (1688-1751). Er hinterließ aus zwei Ehen 22 Kinder! Zu seinen direkten Nachkommen gehört u.a. der Bauhaus-Direktor Walter Gropius.
Zum Abschluss fuhren die Exkursionsteilnehmer zur wenige hundert Meter westlich des Dorfs gelegenen Steinmühle. Von der im 16. Jahrhundert erstmals erwähnten Mühle sind heute nur noch das Wohnhaus und der frühere Mühlteich vorhanden. Das Haus wurde vor wenigen Jahren saniert und ist wieder im ursprünglichen Fachwerkstil zu sehen.
Gegenüber der Steinmühle entstand in den 1840er Jahren ein Vorwerk des Kliekener Gutshofes „Oberhof“. Der Besitzer, Kammerherr von Lattorf, hatte zuvor die verschiedenen kleineren adligen Güter in Düben in seinen Besitz gebracht und sich die Ackerflächen bei der Separation um die Steinmühle zusammenlegen lassen. Zur besseren Bewirtschaftung gründete er ein Vorwerk, das erst 1946 aufgelöst und in vier Neubauernstellen aufgeteilt worden ist. Einige der Gutsgebäude haben sich bis heute erhalten.
Tobias Zander, Text und Fotos

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